Fragen

Fragen werden mit einem Hilfsverb gebildet, es sei denn, man fragt nach dem Subjekt des Satzes. Bei bestimmten Verbformen (Formen des perfect, progressive, passive, future, conditional) gibt es automatisch ein Hilfsverb (eine Form von „have“ bzw. „be“ oder „will“ oder „would“). Fehlt ein solches Hilfsverb (z. B. im present simple oder past simple), dient eine Form von „do“ als Hilfsverb. Das Hilfsverb steht (wie im Deutschen) vor dem Subjekt der Frage. Es folgen ein paar Beispiele:

Have you found your keys?

Durch das Perfekt gibt es ein Hilfsverb (have). Dies steht direkt vor dem Subjekt (you).

What have you done?

Auch mit einem Fragewort (what) gilt, dass das Hilfsverb direkt vor dem Subjekt steht.

Why did he go there?

Im past simple gibt es kein Hilfsverb; deshalb wird eine Form von „do“ benötigt, die dann im past simple steht und vor dem Subjekt kommt. Das sinngebende Verb (go) steht dabei im Infinitiv. FALSCH wäre: * Why did he went there?

Are they joining us?

Durch die Progressive-Form gibt es ein Hilfsverb (are). Dies steht direkt vor dem Subjekt (they).

When was this book published?

Hier liefert die Passiv-Form das Hilfsverb (was). Es steht direkt vor dem Subjekt (this book).

When will we meet again?

Das Futur sorgt für das Hilfsverb (will). Auch ohne Fragewort (when) wäre das Hilfsverb vor dem Subjekt (we): Will we meet again?

Would you do that for me, please?

Die conditional-Form bedingt das Hilfsverb (would), das vor dem Subjekt (you) steht.

Who wrote The House of the Seven Gables?

Weil hier mit „who“ nach dem Subjekt gefragt wird, brauchen wir kein Hilfsverb. FALSCH wäre: * Who did write The House of the Seven Gables? (Denkbar wäre diese Frage höchstens als emphatische Frage in einer ganz speziellen Situation, in der auf die Frage „Who wrote The House of the Seven Gables?“ mehrmals als Antwort gegeben wurde, wer diesen Roman NICHT geschrieben hat.)

Diese Regeln zur Bildung von Fragen werden in gesprochenem Englisch manchmal ignoriert. So wird man umgangssprachlich oft Fragen hören, deren Wörter wie in einem Aussagesatz angeordnet sind. Lediglich das Fragezeichen am Schluss deutet auf eine besondere Intonation hin: You’re coming to the party tonight?

Verneinungen

Verneinungen werden gebildet, indem man nach einem Hilfsverb „not“ einsetzt. Wenn es kein Hilfsverb gibt, weil das, was man sagen möchte, im present simple oder past simple ohne Modalverb gesagt werden soll, muss eine Form von „do“ als Hilfsverb eingefügt werden. Eine Form von „be“ (und mit Einschränkungen auch von „have“) zählt in diesem Zusammenhang als Hilfsverb, auch wenn es als Vollverb fungiert. Beispiele:

positiver Satz: The train is late.
Verneinung: The train is not late.

Das Vollverb ist hier eine Form von „be“, so dass lediglich „not“ eingefügt werden muss.

positiver Satz: Jane sleeps.
Verneinung: Jane does not sleep.

Da kein Hilfsverb vorhanden ist, wird für die Verneinung mit „not“ eine Form von „do“ benötigt.

positiver Satz: Tom is working hard.
Verneinung: Tom is not working hard.

Hier ist „is“ ein Hilfsverb, das „not“ kommt direkt dahinter.

positiver Satz: She has gone to Sheffield.
Verneinung: She has not gone to Sheffield.

Hier ist „has“ ein Hilfsverb, das „not“ kommt direkt dahinter.

positiver Satz: Paul has (got) enough money.
Verneinung: Paul has not enough money.
Verneinung: Paul does not have enough money.
Verneinung: Paul has not got enough money.

Wird „have“ als Vollverb verwendet, kann man bei der Verneinung entweder so verfahren wie bei einem Hilfsverb (1) oder wie bei einem Vollverb (2). Beispiel (1) ist britisches Englisch, Beispiel (2) amerikanisches Englisch. Häufig wird im britischen Englisch auch die Variante (3) mit „have got“ verwendet.

positiver Satz: He will come tomorrow.
Verneinung: He will not come tomorrow.

Hier ist „will“ das Hilfsverb, das „not“ kommt direkt dahinter.

Häufig wird die verneinte Form durch Kontraktion verkürzt. Typische Kontraktionen sind: are not – aren’t, is not – isn’t, have not – haven’t, has not – hasn’t, will not – won’t, would not – wouldn’t, can not – can’t ODER cannot, do not – don’t, did not – didn’t, shall not – shan’t, might not – mightn’t, could not – couldn’t.

Für die erste Person Singular von „be“ („am“) gibt es bei der Verneinung im Aussagesatz nur eine umgangssprachliche Form der Kontraktion: I am not – I ain’t. Diese Form der Kontraktion wird außer für „am not“ auch für „are not“, „is not“, „have not“ und „has not“ verwendet. In geschriebenem Englisch sollte man „ain’t“ generell nicht benutzen. Bei der Verneinung von Fragen gibt es für „am I not“ besonders im britischen Englisch die Form „aren’t I“.

Da das Englische noch andere Formen der Kontraktion bietet (wie etwa: he is – he’s), gibt es in manchen Fällen mehrere Möglichkeiten der Kontraktion:

Verneinung ohne Kontraktion: She is not coming today.
Verneinung mit Kontraktion von Pronomen und Hilfsverb: She’s not coming today.
Verneinung mit Kontraktion von Hilfsverb und „not“: She isn’t coming today.

Verneinung ohne Kontraktion: They are not ready.
Verneinung mit Kontraktion von Pronomen und Hilfsverb: They’re not ready.
Verneinung mit Kontraktion von Hilfsverb und „not“: They aren’t ready.

Verneinung ohne Kontraktion: We have not found them.
Verneinung mit Kontraktion von Pronomen und Hilfsverb: We’ve not found them.
Verneinung mit Kontraktion von Hilfsverb und „not“: We haven’t found them.

Verneinung ohne Kontraktion: You will not miss us.
Verneinung mit Kontraktion von Pronomen und Hilfsverb: You’ll not miss us.
Verneinung mit Kontraktion von Hilfsverb und „not“: You won’t miss us.

Verneinung ohne Kontraktion: He would not notice the difference.
Verneinung mit Kontraktion von Pronomen und Hilfsverb: He’d not notice the difference.
Verneinung mit Kontraktion von Hilfsverb und „not“: He wouldn’t notice the difference.

Eine Kombination der Kontraktionsformen ist NICHT möglich: * She’sn’t coming today.

Wenn etwas Negatives mit Verben wie „think“, „believe“, „suppose“ oder „imagine“ ausgedrückt werden soll, wird in der Regel das erste Verb („think“ etc.) negiert: I don’t think you’ve met John, NICHT: * I think you haven’t met John.

Genau anders herum verhält es sich mit dem Verb „hope“. Hier muss sich die Verneinung auf das nachfolgende Verb beziehen: I hope he won’t miss the train, NICHT: * I don’t hope he’ll miss the train.

Wenn auf „seem“ oder „appear“ ein to-Infinitiv folgt, kann entweder „seem“ bzw. „appear“ oder der to-Infinitiv verneint werden: They don’t seem to like it ODER: They seem not to like it.

Negative Fragen

Bei der Verneinung von Fragen müssen einige Besonderheiten beachtet werden. So gibt es für die verkürzte und unverkürzte Form der Verneinung eine unterschiedliche Reihenfolge der Wörter: Don’t you understand? UND: Do you not understand? ABER NICHT: * Do not you understand?

Vorsicht geboten ist auch in Bezug auf die Bedeutung von verneinten Fragen. Dazu hier ein paar Beispiele:

Frage mit Verneinung: Didn’t we meet at the party last night?

Die Verneinung einer Frage legt manchmal als Antwort eine bloße Bestätigung nahe: Yes, we did.

Frage mit Verneinung: Won’t you come in?

Diese Verneinung ist als Einladung oder Aufforderung zu verstehen.

Frage mit Verneinung: Aren’t you supposed to be sleeping at this time?

Die Verneinung einer Frage kann auch Verärgerung ausdrücken.

Werden verneinte Fragen anstelle von positiven Fragen gestellt, suggerieren sie oft, dass die Antwort positiv sein sollte. Bei der Frage „Hasn’t the parcel arrived?“ glaubt der Fragende, dass das Paket eigentlich angekommen sein müsste. Die Antwort auf eine solche Frage folgt NICHT der verneinten Frageform, sondern bezieht sich auf den Sachverhalt. Wird die Frage mit „yes“ beantwortet, heißt das, dass das Paket angekommen ist; umgekehrt bedeutet „no“ als Antwort, dass das Paket noch nicht angekommen ist.

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