Worauf bei der Auslandskrankenversicherung für Freiwilligenarbeit, Work-and-Travel oder Auslandspraktika achten?

Planst Du einen längeren Auslandsaufenthalt für die Freiwilligenarbeit oder für ein Work-and-Travel-Projekt? Oder absolvierst Du demnächst ein Auslandspraktikum? Egal aus welchen Gründen Du ins Ausland gehst, ganz wichtig ist es, Dich vorab mit einer passenden Auslandsversicherung abzusichern. Denn es ist nicht auszuschließen, dass Du einmal krank wirst oder einen Unfall hast, der eine medizinische Versorgung erfordert.

Eine Krankenversicherung für den Einsatz in Europa?

Bestimmt denkst Du, dass Du in Europa getrost auf eine Auslandskrankenversicherung verzichten kannst, da die elektronische Gesundheitskarte im EU-Raum gilt. Das ist zwar richtig. Es werden jedoch nur jene Behandlungskosten von der deutschen Krankenkasse gedeckt, die auch in Deutschland für die Behandlung anfallen würden. Dabei richten sich die Kassen an festgelegte Regelsätze. Sind die Kosten für die medizinische Betreuung im Ausland jedoch höher, musst Du die Differenz aus eigener Tasche bezahlen. Eine Auslandskrankenversicherung übernimmt diese Kosten, weshalb Sie auch im EU-Auslandratsam ist. Übrigens: die deutschen Krankenkassen übernehmen nicht die Kosten für einen Rücktransport und bezahlen auch keine Arzt- und Krankenhausbesuche, wenn Dein Aufenthalt länger als sechs Wochen dauert.

Neben einer Krankenversicherung auch eine Unfall- und Haftpflichtversicherung abschließen

Egal ob in der EU oder im Ausland weltweit, ein guter Versicherungsschutz ist in jedem Fall empfehlenswert, wenn Du Freiwilligenarbeit leistest. Denn Du kannst nicht nur erkranken oder einen Unfall haben, sondern auch selbst an einem Unfall beteiligt sein. Deshalb solltest Du auch gleich eine Unfall- und Haftpflichtversicherung für den Auslandsaufenthalt abschließen.

Achte beim Abschluss einer Auslandsreisekrankenversicherung jedenfalls auf die folgenden Punkte:

  • Dauer und Verlängerungsmöglichkeiten der Versicherung
  • Übernahme der Behandlungskosten ohne Obergrenze
  • Besser eine Versicherung ohne Selbstbehalt wählen
  • Kostenübernahme für Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, Medizin und Zahnbehandlungen
  • Kostenübernahme vom "medizinisch sinnvollen" Rücktransport vereinbaren
  • Ist eine zusätzliche Haftpflicht-, Unfall- und Gepäckversicherung inkludiert?

Falls Du in die USA oder nach Kanada reist, wo die Kosten für die medizinische Versorgung sehr hoch sind, solltest Du unbedingt auf eine speziell für diese Länder ausgerichtete Auslandsreiseversicherung achten, um nicht in die Kostenfalle im Fall der Fälle zu tappen.

Die Kosten für eine Auslandskrankenversicherung

Bei Auslandsreisen von bis zu zwei Wochen gibt es Versicherungen, die oftmals schon für 9 Euro pro Jahr zu haben sind. Reist Du allerdings zum Work-and-Travel, einem Auslandspraktikum oder zum Freiwilligendienst ins Ausland und dauert Dein Aufenthalt bis zu einem Jahr oder länger, dann musst Du mit Versicherungskosten von rund 1 bis 2 Euro pro Tag rechnen. Achte in jedem Fall auf alle inkludierten Leistungen, damit keine Extra-Kosten im Versicherungsfall auf Dich zukommen. Empfehlenswert ist es, wenn Du lieber etwas mehr für die Versicherung bezahlst, um Selbstbehalte und Extra-Kosten zu vermeiden.

Versicherungsgesellschaften, die Auslandskrankenversicherungen anbieten:

  • Hanse Merkur
  • ReisePolice
  • Dr. Walter
  • Würzburger - Die Versicherung
  • ERV
  • Sta Travel
  • Allianz

Fazit

Eine Auslandskrankenversicherung ist besonders wichtig, wenn Du für einen längeren Zeitraum ins Ausland reist, um dort zu Arbeiten. Denn es kann immer etwas passieren. Falls Du eine medizinische Versorgung benötigst, deckt eine gute Auslandskrankenversicherung sämtliche Kosten dafür ab. Achte vor dem Abschluss jedoch darauf, dass wirklich alle Kosten selbstbehalsfrei von der Versicherung übernommen werden und dass die Versicherung zu Deinem Zielland passt. Denn die Preise für eine medizinische Versorgung können ins Unermessliche steigen, wenn man sie selbst begleichen muss.